Kommunikation in der Beziehung
„Streitregeln“, „gewaltfreie Kommunikation“ und andere Schlagwörter – manche davon haben wir in der Schule gelernt, aber nichts scheint wirklich zu helfen, wenn es in der Beziehung zur Sache geht. Kein Wunder, denn nirgends fällt die richtige Kommunikation so schwer wie in der Partnerschaft! Warum das so ist und was ihr wirklich tun könnt, das verraten wir euch in diesem Artikel.
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Vielleicht kennst du es aus dem Beruf: Ein Gespräch mit dem Chef steht an und du trittst absolut souverän auf, sagst deine Meinung und bekommst, was du willst. Ganz bestimmt pflegst du mehrere gute Freundschaften oder hast jemanden in deiner Familie, mit dem du richtig gut klarkommst. Nur beim Partner scheint es so schwer! Wie sag ich’s richtig? Warum gibt es immer wieder Streit, auch wenn ich mich noch so vorsichtig ausdrücke? Die Partnerschaft ist – von der Eltern-Kind-Beziehung einmal abgesehen – die intensivste Beziehung, die wir führen. Nirgends zeigen wir uns so verletzlich, kaum jemand weiß so viel über uns wie unser Partner. Gerade deswegen kochen die Gefühle auch mal richtig hoch. Als Erstes dürft ihr euch also beruhigen: Dass ihr streitet, ist ganz normal. Dass es Verletzungen gibt, gehört dazu. Eure Liebe ist deswegen nicht weniger bedeutsam.
Darum ist die Kommunikation in der Beziehung so schwierig
Manchmal haben wir das Gefühl, dass jeder andere uns besser versteht als der eigene Partner. Der Grund: Jeder von uns hat in seinem Kopf ein festes Beziehungsbild – eine Erwartung, wie eine Beziehung zu sein hat und wie beide Partner sich zu verhalten haben. Meistens ist uns dieses Bild allerdings kaum bewusst. Das Problem entsteht nun, wenn unser Partner von dieser Erwartung abweicht. Denn er kennt ja nicht nur unser Beziehungsbild nicht – er bringt auch noch sein eigenes mit, dem wir selbst wiederum nicht immer entsprechen! Dem wir auch nicht entsprechen können, denn wir wissen ja nicht einmal davon. Wie können solche Beziehungsbilder aussehen? Sie enthalten eine Menge ungeschriebener (und häufig unausgesprochener) Regeln, die wir als gegeben ansehen. Hier nur einige Beispiele für solche Regeln:
- Mein Partner darf neben mir keine anderen Partner haben.
- Wir begrüßen uns mit Küsschen, wenn einer von uns abends nach Hause kommt.
- Mein Partner soll ohne mich keine Pornos gucken.
- Wir entscheiden immer gemeinsam, ob ein größerer Geldbetrag ausgegeben wird.
Wenn Beziehungsbilder aufeinandertreffen
Woher kommen diese Beziehungsbilder? Unsere Prägungen tragen ganz entscheidend dazu bei: Wie haben unsere Eltern uns Beziehung vorgelebt? Was haben wir als Kinder über Paarbeziehungen gelernt? Welche Filme haben wir gesehen, welche Bücher gelesen? Wie führen Freunde ihre Beziehung? All das beeinflusst – oft unbewusst –, wie wir selbst über Beziehung denken. Nehmen wir ein ganz harmloses Beispiel: In einer Alltagssituation kommt es zu einem Konflikt – das allein wäre noch kein Problem. Jetzt treffen aber zwei verschiedene Beziehungsbilder aufeinander. Partner A hat das Beziehungsbild (die Erwartung), dass ein Konflikt sofort besprochen und geklärt werden muss. Partner B hat in seiner Jugend gelernt, dass man Konflikten besser aus dem Weg geht und das Gespräch auf ein anderes Thema lenkt. Daraus könnte sich nun folgende Unterhaltung ergeben: A: Kannst du mal beim Thema bleiben? Ich will das jetzt klären. B: Wieso denn? Wir brauchen uns doch nicht darüber zu streiten. A: Ich streite doch gar nicht! Ich will nur, dass wir das besprechen. B: Mach doch nicht so ein Drama daraus. Lass uns über was anderes reden. A: Du nimmst mich überhaupt nicht ernst! B: Wieso musst du wegen jeder Kleinigkeit einen Streit anfangen? Und schon ist der Streit in vollem Gange – nicht wegen des ursprünglichen Themas, sondern weil hier zwei verschiedene Erwartungen aneinanderstoßen. Weil aber keiner der Partner das Beziehungsbild des anderen versteht – oder überhaupt kennt –, ist es hier fast unmöglich, den „richtigen Ton“ zu treffen.
So funktioniert Kommunikation in der Beziehung: 5 Strategien, die helfen
Was könnt ihr also tun? Hier sind unsere besten Tipps für gute Kommunikation in der Beziehung. Manche davon funktionieren vorbeugend, andere könnt ihr nutzen, wenn der Streit bereits eine Tatsache ist. Unsere Empfehlung: Schaut euch diese Strategien gemeinsam an und vereinbart schon vorab, wie ihr in der nächsten Konfliktsituation reagieren wollt.
- Beziehungsbilder klären: Nehmt euch eine Paarzeit, die nur euch gehört, und sprecht darüber, wie eigentlich eure Vorstellung von Beziehung aussieht. Wenn ihr das noch nie getan habt, werdet ihr überrascht sein, was ihr unbewusst alles voneinander erwartet! Einstiegsfragen können zum Beispiel sein: Stelle ich mir eine Beziehung monogam oder polygam vor? Wie viel gemeinsame Zeit wünsche ich mir? Wie haben meine Eltern ihre Beziehung gelebt? Was bedeutet für mich „Romantik“?
- „Stillezeit“ vereinbaren: Diese Strategie ist besonders wertvoll, wenn einer von euch Konflikte gern sofort klärt und der andere lieber Abstand nehmen möchte. Vereinbart – außerhalb einer Streitsituation – eine Zeit, die ihr im akuten Konflikt zunächst jeder für sich verbringt, etwa eine Stunde. In dieser Zeit hat jeder die Gelegenheit, über den Konflikt nachzudenken. Anschließend trefft ihr euch zum Gespräch. In der Regel sind dann die stärksten Emotionen bereits verflogen.
- Stopp-Signal benutzen: Wenn eure Konflikte oft hitzig werden, legt bereits vorher ein Stopp-Signal (ein bestimmtes Wort oder auch einfach das Wort „Stopp“) fest. Wenn einer von euch spürt, dass ein Streit zu eskalieren droht, unterbrecht die Situation: „Stopp! Wir rutschen hier gerade in einen richtigen Streit ab. Lass uns erst einmal durchatmen.“ Das Gute daran: Schon ein einzelner Partner, der sich noch unter Kontrolle hat, kann die Situation entschärfen.
- Streit nachträglich auswerten: Wenn es euch gelungen ist, einen Streit aufzulösen, und wenn die Stimmung wieder gut ist: Nehmt euch die Zeit, um genau zu besprechen, was passiert ist. Welche Gefühle und Gedanken kamen hoch? Was habt ihr missverstanden? Wo habt ihr überreagiert? Durch solche Gespräche lernt ihr extrem viel über euer Streitverhalten und auch eure eigenen Prägungen. Diese Bewusstheit hilft euch, in Zukunft Eskalationen zu vermeiden.
- Blickwinkel verändern: Die meisten Menschen empfinden Streit als etwas Negatives. Eine Tatsache ist jedoch: Wir streiten nur, wenn uns jemand oder etwas wirklich wichtig ist – Menschen, die uns nicht interessieren, ignorieren wir spätestens beim dritten Konflikt. Erkennt also an, dass Streit ein Ausdruck eurer Liebe ist. Diesen Gedanken direkt in der Streitsituation zuzulassen, ist sicher nicht einfach, verändert aber sofort eure Haltung zum Partner. Das Üben lohnt sich!
Wir wünschen euch viel Erfolg bei der Umsetzung dieser Strategien für bessere Kommunikation in der Beziehung und freuen uns auf eure besten Kommunikations-Tipps!
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