Beziehung zerbricht nach Geburt: Warum das so ist und was ihr dagegen tun könnt

Die Statistik ist ziemlich schockierend: 40 % der Paare mit minderjährigem Kind trennen sich im ersten Jahr nach der Geburt. Kein Wunder, denn Vorstellung und Realität gehen oft weit auseinander und für beide Partner ist ein anstrengender Entwicklungsprozess angesagt. Wir erklären, warum das so ist und vor allem, wie ihr als Paar auch nach der Geburt eure Beziehung erhalten könnt.

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Darum zerbrechen Beziehungen nach der Geburt

Wir haben ja schon mehrfach darüber geschrieben, wie überzogen romantisch Beziehungen in den Medien dargestellt werden: Jeder Film endet, wenn das frisch verliebte Paar Hand in Hand in den Sonnenuntergang spaziert. Von den typischen Beziehungskonflikten, von den Herausforderungen des Zusammenziehens, von nassen Handtüchern auf dem Boden, Mundgeruch am Morgen und eskaliertem Streit kriegen wir nichts gezeigt.

Das gilt für das Familienglück noch doppelt stark: Das Baby ist in jedem Werbespot rosig-frisch und lacht, kein Geruch beim Windelnwechseln und seltsamerweise sehen auch beide Eltern immer topfit und ausgeruht aus. Dabei wissen doch alle, die Kinder haben: Die Realität sieht ganz anders aus.

5 typische Erwartungen an die Beziehung nach der Geburt – und die Realität

Wahrscheinlich würde der Übergang in das neue Leben zu dritt viel leichter fallen, wenn wir vorher wüssten, was auf uns zukommt. Und wenn wir realistische Erwartungen hätten.

  1. Erwartung: Wir machen uns das Leben zu dritt so, wie wir es wollen.
    Realität: Bisher habt ihr selbst als Paar über euer Leben bestimmt. Jetzt entscheidet der Rhythmus eures Babys fast vollständig über euch, und zwar Tag und Nacht – und das über Monate und Jahre.
  2. Erwartung: Das Baby macht unser Glück komplett und vervollständigt uns.
    Realität: Ein Baby denkt nur an eins – seine eigenen Bedürfnisse. Es hat nicht das geringste Interesse daran, euch glücklich oder vollständig zu machen. Das ist eure Aufgabe.
  3. Erwartung: Wir lassen uns nicht einschränken – wir nehmen unser Baby einfach überall hin mit.
    Realität: Bei den allermeisten Paaren zerschlägt sich diese Vorstellung spätestens nach der dritten Nacht ohne Schlaf, wenn jede gemeinsame Unternehmung anstrengend wird.
  4. Erwartung: Mein Partner / meine Partnerin wird als Vater/Mutter noch viel schöner sein.
    Realität: Die körperlichen Anstrengungen der Geburt, der Schlafmangel, Kinderkotze auf der Schulter und mehr lassen euch mehr oder weniger wie Zombies aussehen.
  5. Erwartung: Wir werden als Eltern noch viel glücklicher sein.
    Realität: Schlafmangel, Müdigkeit, Verpflichtungen, Stimmungsschwankungen und mehr führen bei den allermeisten Paaren nach der Geburt zu Konflikten – und nicht selten zur Trennung.

Also können wir unsere Beziehung auch gleich sein lassen?

Natürlich nicht. Aber zu wissen, dass eure Erwartungen und der folgende Praxisschock überhaupt nicht ungewöhnlich sind, kann ungemein erleichtern. Die Zeit nach der Geburt ist für eine Beziehung anstrengend – und wenn ihr euch das eingesteht und auch als Paar offen darüber sprechen könnt, entsteht allein dadurch neue Verbundenheit zwischen euch.Eheleben im Bett

Denn in vielen Beziehungen bleiben diese Erwartungen leider unausgesprochen. Das gilt besonders auch für die Erwartungen an den Partner. Vielleicht erkennt ihr diese typischen Gedanken wieder?

Gedanken, die Männer häufig nach der Geburt des ersten Kindes haben:

  • Wer ist dieses fremde Wesen?
  • Was, wenn ich es nicht liebhaben kann?
  • Meine Partnerin kümmert sich nur noch um das Baby.
  • Ich bin hier nur noch der Versorger, der das Geld reinbringt.
  • Meine Frau ist ständig schlecht gelaunt.
  • Ich hatte einen anstrengenden Tag, ich will abends meine Ruhe, nicht das Kind.
  • Seit das Baby da ist, will meine Partnerin keinen Sex mehr mit mir.
  • Früher war unsere Beziehung schöner.

Gedanken, die Frauen häufig nach der Geburt des ersten Kindes haben:

  • Ich bin nur noch Mutter und habe gar kein Leben mehr für mich.
  • Mein Partner hilft mir nicht genug.
  • Ich bin überfordert, müde und fertig.
  • Ich bin keine gute Mutter.
  • Ich will auch einfach zur Arbeit gehen können.
  • Mein Partner hat kein Verständnis für mich.
  • Ich bin viel zu erschöpft, um Sex zu haben.
  • Ich kümmere mich den ganzen Tag um das Kind, wer kümmert sich um mich?

Vielleicht seid ihr beim Lesen dieser Aussagen erschrocken. Wir wollen alle gute Eltern sein und glauben, eine gute Mutter oder ein guter Vater dürfe nicht so denken. Wirklich? In der Realität tun das viele, viele Eltern – warum also nicht auch ihr?

Unser erster Tipp an euch: Geht die Liste dieser Gedanken gemeinsam als Paar durch und sprecht darüber, was auf euch zutrifft. Versucht, das ohne Bewertung zu tun und sanft mit euch selbst und miteinander umzugehen. Verständnis für euch als Paar gibt euch Kraft, in der anstrengenden Zeit nach der Geburt zusammenzuhalten.

Damit die Beziehung nach der Geburt nicht zerbricht: 7 Tipps für Zusammenhalt

Je mehr ihr annehmen könnt, dass ihr euch in einer Ausnahmesituation befindet und dass eure Gedanken und Gefühle okay sind, desto liebevoller könnt ihr miteinander und mit eurem Baby umgehen. Diese 7 Tipps helfen euch dabei:

  1. SIE entlasten: Auch wenn du nach der Arbeit müde bist: Deine Partnerin hatte einen mindestens genauso anstrengenden Tag. Nimm ihr für eine Weile das Baby ab, hilf ihr beim Aufräumen, Wickeln und Ins-Bett-bringen.
  2. IHN beteiligen: Er bemüht sich, dir ein wenig Arbeit mit dem Baby abzunehmen? Dann lass ihn machen – ohne zu nörgeln, zu kritisieren oder zu verbessern. Dein Baby wird keinen Schaden nehmen.
  3. Zeit als Paar: Schafft euch einmal in der Woche eine Zeit als Paar – auch wenn das anfangs nur eine Stunde ist. Holt die Oma oder eine Freundin oder Babysitterin ins Haus und zieht euch bewusst für eine Zeit nur zu zweit zurück. Am besten ganz ohne Erwartungen, was in dieser Zeit passieren soll.
  4. Druck rausnehmen: Die Wäsche stapelt sich und die Wohnung sieht aus wie nach einer Explosion? Völlig okay. Konzentriert euch auf das Allernötigste und nutzt jede freie Minute, um durchzuatmen oder kurz die Augen zu schließen. Ihr seid Eltern, keine Kandidaten für den IKEA-Katalog.
  5. Ehrlich sein: Gesteht euch ein, dass Kinder unheimlich viel Kraft kosten und dass ihr eure eigenen Erwartungen ans Mutter- oder Vatersein nicht immer erfüllen werdet. Erlaubt euch, weniger als perfekt zu sein.
  6. Unbewusste Regeln aufdecken: Er darf abends mit Freuden weg, sie nicht? Während der Stillzeit darf er nicht füttern? Babysitter erst ab dem 3. Jahr? Macht euch bewusst, welche Regeln euch einschränken, und sprecht darüber, welche ihr vielleicht auflösen möchtet.
  7. Fokus aufs Positive: Ihr seid gestresst und übermüdet, und da ist es leicht, alles zu sehen, was der Partner falsch macht. Lenkt daher bewusst den Fokus auf das Positive: Was leistet er/sie den ganzen Tag? Sprecht das aus, schenkt einander Lob und Anerkennung. Schätzt einander für das, was jeder von euch gerade für die Familie tut – egal ob das Geldverdienen oder Windelnwechseln ist.

Seid ihr Eltern? Dann teilt euren wertvollsten Tipp für eine entspanntere Zeit nach der Geburt mit unserer Community.

 

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