BDSM für Anfänger: So kreierst du als Dom eure ersten Szenarien

Viele Paare haben Lust darauf, ein leichtes BDSM-Szenario auszuprobieren und mit ihren dominanten und devoten Seiten zu spielen. Aber wie fängt man an? Oft bleibt es beim nervösen Gekicher: Es fehlen die Ideen oder alles fühlt sich irgendwie lächerlich und unecht an. Da helfen unsere „BDSM für Anfänger“-Tipps: In diesem Artikel zeigen wir euch, wie ihr stressfrei zu eurem ersten gemeinsamen Szenario kommt. 

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Warum der Einstieg für BDSM-Anfänger schwierig ist

Vielleicht habt ihr es auch schon erlebt: In der Vorstellung ist das ganze BDSM-Thema so sexy, doch wenn es darum geht, das Ganze mit dem eigenen Partner umzusetzen, kommt es euch plötzlich albern vor. Das ist normal, denn schließlich habt ihr eure Beziehung bisher noch nicht auf diese Weise gelebt. Das Ungewohnte, das Neue kann sehr spannend sein – oder euch so nervös machen, dass außer Gekicher nichts mehr drin ist.

Wahrscheinlich mangelt es euch anfangs auch einfach an Ideen. Zwar bietet das Internet unendlich viele Inspirationen, vieles davon ist aber gerade für BDSM-Anfänger zu hart und dadurch auch nicht erotisch. Also doch nur bei der Fantasie bleiben?

Entspannt, authentisch und mit Humor: Der leichte Einstieg ins BDSM

Damit der Einstieg auch euch gelingt, ist es vor allem wichtig, dass ihr authentisch bleibt. Plötzlich mit tiefer Stimme zu sprechen und Worte zu benutzen, die ihr sonst nie in den Mund nehmen würdet, wird euch beide eher zum Lachen bringen, als dass erotische Stimmung aufkommt. Vielmehr geht es darum, eure ganz eigene dominante bzw. devote Art zu entdecken: Wie bin ich, wenn ich dominant bin? Wie fühle ich mich, wenn ich gehorche? Ihr dürft behutsam vorgehen, experimentieren und genießen.

Auf keinen Fall solltet ihr euch Stress machen, indem ihr riesige Erwartungen aufbaut. BDSM für Anfänger darf Spaß machen, aufregend sein, und es darf auch mal herzlich gelacht werden. Seid jederzeit ehrlich miteinander und sagt offen, was euch gefällt und was nicht.

Ein häufiger Irrtum im BDSM für Anfänger

Wer ein paar BDSM-Videos gesehen hat, gewinnt schnell den Eindruck, beim BDSM ginge es hauptsächlich darum, einander Schmerzen zuzufügen. Tatsächlich macht das Spiel mit dem Schmerz nur einen kleinen Teil des BDSM aus. Schmerz kann sowohl Belohnung als auch Strafe sein – doch beides muss der Sub sich überhaupt erst einmal verdienen.

Genau dieses Konzept – sich zu unterwerfen, sich etwas zu verdienen bzw. jemanden zu kontrollieren und zu belohnen/bestrafen – ist das Herzstück des BDSM. Und diese Dominanz und Unterwerfung sind möglich, ohne dass der Dom seinen Sub überhaupt berührt. BDSM spielt sich zu einem sehr großen Teil im Kopf ab. Je mehr ihr das erkennt und umsetzt, desto aufregender wird euer Spiel.

Ein BDSM-Szenario für Anfänger: Die Vorbereitung

Schon die Vorbereitung auf euer Szenario kann – und sollte – Teil eures Spiels sein. In jedem Fall solltet ihr zuvor über eure Vorstellungen, Fantasien und Wünsche gesprochen haben. Das fällt nicht jedem leicht und ist daher schon eine spannende Möglichkeit, Kontrolle auszuüben. Ein erster Akt der Dominanz kann es bereits sein, den Sub detailliert zu seinen Fantasien zu befragen oder ihn sie aufschreiben zu lassen.

Auch das gemeinsame Einkaufen für das Szenario kann sehr erotisch werden. Möglicherweise schämt sich der Sub ein wenig, bestimmte Sextoys zu kaufen oder nach ihnen zu fragen – weswegen er es dann natürlich auf jeden Fall tun sollte. 😉

Ganz wichtig: Die Limits (Was darf während der Session auf keinen Fall passieren?) müssen vorher klar definiert sein. Auch ohne ein Safeword solltet ihr als BDSM-Anfänger auf keinen Fall starten.

Erotische Tipps für den Tag des Szenarios

Ist der große Tag da, wird dein Sub wahrscheinlich schon von sich aus ein wenig nervös sein. Schließlich weißt du als Dom zumindest ungefähr, was passieren wird, dein Sub jedoch nicht. Steigern kannst du diese Nervosität, indem du während des Tages schon kleine Aufträge verteilst – zum Beispiel per SMS oder Nachricht auf der Mailbox:

• Wann und wo soll dein Sub dich treffen?
• Wie soll er/sie dich erwarten (auf den Knien, mit dem Rücken zur Tür, …)?
• Wie soll er/sie dich empfangen (ganz still, mit einer bestimmten Begrüßung, …)?
• Wie soll er/sie gekleidet sein (erotisch, normal, nackt, …)?

Vielleicht habt ihr euch auch darauf geeinigt, dass du während des Szenarios mit einem bestimmten Titel angesprochen wirst – oder du teilst deinem Sub das erst an diesem Tag per Nachricht mit (um dann jedes Fehlverhalten zu bemerken und zu bestrafen).

Praktische Toys für BDSM-Anfänger

Wenn ihr BDSM-Anfänger seid, müsst ihr euch keinesfalls mit Lederpeitschen oder harten Stahlfesseln ausstatten. Diese Soft-Toys für den Einstieg sind sicher und machen auch ohne große Vorerfahrung Spaß:

Augenbinde: Die Augenbinde ist natürlich ein Klassiker. Viele Subs erleben ein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn sie nicht mehr sehen können, was als Nächstes passiert – was wiederum sehr erotisch sein kann. Auf der anderen Seite gibt eine Augenbinde dir als Dom etwas Zeit, über deine nächsten Schritte nachzudenken. Dein Sub sieht ja nicht, was du tust, und wird vermutlich angespannt überlegen, warum eine Zeit lang nichts geschieht.

Ohrstöpsel: Die Ergänzung zur Augenbinde sind Ohrstöpsel, sodass dein Sub weder sehen noch hören kann. Das kann für einen neuen Sub schon ziemlich verwirrend sein, erhöht aber auch die erotische Spannung. Geh achtsam vor und stelle sicher, dass es deinem Sub gut geht.

Leichte Fesseln: Fesseln steigern das Gefühl des Ausgeliefertseins, das viele Subs so erotisch finden. Für dich als Dom sind sie natürlich auch super praktisch. Wenn ihr BDSM-Anfänger seid, startet sanft, z. B. mit weichen Seidenfesseln oder mit einem Bondage-Set für Anfänger, das sicher und bequem ist.

Halsband: Das Halsband ist im BDSM ein Symbol, das für manche Paare so wichtig wie ein Ehering ist. Ihr könnt es aber, gerade als Anfänger, auch nutzen, um einen klaren Übergang zwischen Spiel und Nicht-Spiel zu schaffen. Wenn du als Dom deinem Sub das Halsband anlegst, signalisierst du: Jetzt beginnen wir und du gehörst mir.

Einfache Aufträge im ersten BDSM-Szenario

Euer erstes Szenario muss weder einen ausgefeilten Plan noch eine komplexe Story haben. Es genügt völlig, wenn du deinem neuen Sub erste einfache Aufträge gibst, die mal mehr, mal weniger gut zu erfüllen sind. Solche Aufträge können zum Beispiel sein:

• Toys oder andere Gegenstände holen, wegbringen, benutzen
• Kleidung aus- oder wieder anziehen
• eine bestimmte (evtl. auch anstrengende) Position einnehmen und/oder halten
• über Gefühle, Fantasien etc. sprechen
• sich selbst berühren und auf dein Kommando wieder aufhören

Diese einfachen Dinge bringen einen unerfahrenen Sub häufig schon ziemlich in Fahrt – und natürlich darfst du als Dom auch kreativ werden. Wichtig während des gesamten Szenarios: Bleibt im Kontakt, redet miteinander. Gib deinem Sub das Gefühl, dass er jederzeit ein Safeword nutzen oder sich äußern darf. Frage nach, sprich Lob und Anerkennung oder auch Warnungen aus. Ein großer Teil des BDSM ist Kommunikation!

Ganz wichtig auch für BDSM-Anfänger: Aftercare

Gerade (aber nicht nur) BDSM-Anfänger können nach einem Szenario extrem aufgewühlt sein. Es ist ein völlig neues Erlebnis, die Gefühle gehen durch, der Körper ist voll von Hormonen wie Adrenalin oder Endorphinen. Aftercare ist extrem wichtig, um einen Sub aus diesem Zustand sanft wieder herauszuholen.

Wie eure Aftercare aussieht, das entscheidet ihr selbst. Beliebte Rituale sind zum Beispiel:

• den Sub waschen, pflegen und versorgen
• kuscheln, sich im Arm halten
• reden, das Szenario auswerten
• Lob und Anerkennung aussprechen

Als Paar findet ihr gemeinsam heraus, was euch besonders gut tut und euch wieder in eure „normalen“ Rollen zurückgleiten lässt.

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